Geschichte der Kirche

Am 30. Juni 1990 weihte Bischof  Dr. Harmati Béla im Oulu Park die evangelische Kirche. Die Domgemeinde der Partnerstadt Oulu wurde vom stellvertretenden Bischof, Arvi Seppänen vertreten. Die Diaspora Siófok hatte lange Zeit nur einen Gemeinderaum und keine eigene Kirche. In den Sommermonaten reichte der Gemeinderaum bei den Gottesdiensten nicht mehr aus. Nach fast vierzig Jahren wagte sich die Gemeinde unter Leitung des Pfarrers Józsa Márton und mit Unterstützung evangelischer Schwestern und Brüder im Ausland an den Bau des „Schiffes Jesu“. Die Bauarbeiten begannen im Juni 1985, nachdem die Stadt der Gemeinde ein Grundstück anbot. Die Pläne für die Kirche, den Gemeindesaal und die Pfarrwohnung wurden vom berühmten Architekten Makovecz Imre angefertigt.

Am 15. August 1987 fand die feierliche Grundsteinlegung statt. Pfarrer und Dichter Jakus Imre schrieb zu diesem Anlass ein Gedicht, das für die Nachwelt in einer Schatulle in den Grundstein eingelegt wurde. Der Bau dauerte bis zum Sommer 1990, im November 1988 war auch mit dem Bau der Pfarrwohnung begonnen worden. Der im gleichen Stil wie die Kirche errichtete Gemeindraum und die Pfarrwohnung wurden am 27. Juni 1992 eingeweiht.

Die evangelische Kirche zu Siófok konnte nur Dank der Opferbereitschaft vieler Menschen aus Ungarn, Finnland, Deutschland und anderen Ländern verwirklicht werden. Besondere Unterstützung erhielt die Gemeinde von der Domgemeinde in Oulu, die mit großen Geldspenden, sowie mit dem gesamten Holz zum Kirchenbau beitrug. Die Domgemeinde ließ die Bänke und den Altar in Finnland produzieren.

Die Skulptur des Auferstandenen Jesu oberhalb des Altars ist das Werk des von Péterfy László, die Innenausstattung der Kirche wurde von Mezei Gábor betreut, Konsultant war Ferenczy Zoltán. Die Glocke stammt aus Szarvas, die Orgel wurde 2004  aus Spendengeldern und mit Hilfe der Landeskirche von der Firma Aquincum Orgelbau Budapest gebaut.

Das Kreuz der Kirche steht symbolisch für Jesu, der für unsere Sünden starb, der Auferstandene Jesu über dem Altar symbolisiert unsere Hoffnung. Der Lebensbaum des Kirchturmes steht für den Sieg des Lebens über den Tod. Der Altar der Kirche geht traditionell nach Osten. In der Kirche sind 150 Sitzplätze. Das Nordtor ist in Dankbarkeit für die finnischen Brüder und Schwestern das Soumi-Tor, das Westtor das deutsche Tor.

Die nicht alltägliche Geschichte des Baues der Kirche und des Pfarrhauses hat Bischof Fabiny Tamás, einst Pfarrer in Siófok, in einem Buch aufgeschrieben.